Kennst Du Dein Alarmsystem?

oder:

Wie gut bist Du mit Deiner Intuition verbunden?

 

Ich hatte gestern ein kurzes Gespräch auf Facebook mit Daya Dance auf Susan Grauls Storybank Weihnachtsparty:

Daya: „Merkst Du, dass Deine Gefühle Auswirkungen auf Deinen Körper haben?“

Ich: „Ich hab eine direkte Verbindung von Gefühl-Körper-Intuition. Das ist enorm hilfreich, hat allerdings ´ne Weile gedauert, bis ich konsequent darauf gehört und danach reagiert habe.“

Daya: „Liebe Maike, wie hast du diese Verbindung hin bekommen? Was ist dein Medium? Und kannst/willst/möchtest du immer drauf hören?“

Ich: „Liebe Daya, ich habe schon immer körperlich auf mir „unangenehme“ Situationen reagiert. Ich glaube, dass mein Körper schon immer besonders ausgebildete Antennen für Schwingungen hatte. Als Kind fühlte ich mich oft unwohl in meiner Haut …“

 

Danach dachte ich immer wieder über meine Gefühl-Körper-Intuition-Verbindung nach.

 

Woher kommt sie eigentlich?

Seit wann besteht sie?

Wie funktioniert sie überhaupt?

Wann habe ich sie das erste Mal bewusst wahrgenommen?

Und warum nenne ich sie „Alarmsystem“?

 

Also woher kommt diese Verbindung?

Meine Großmutter hatte schon so etwas wie den sechsten Sinn. Manchmal, wenn ich sie anrief sagte sie zur Begrüßung: „Ich wusste, dass du das bist!“. Bestimmt hab´ ich das von ihr geerbt 😉 . Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.

Diese Verbindung zwischen Gefühl, Körper und Intuition hat jeder Mensch. Die einen nutzen sie mehr, die anderen weniger. Jeder Mensch hat ein Energiefeld, einen Körper, ein Herz und wir sind alle spirituelle Wesen, die sich mit ihrer Intuition verbinden können. Das Herz wird oft beschrieben als der Sitz der Seele, der Intuition und der Gefühle. Und Körper, Geist und Seele sind eine Einheit, die Wunderbares bewirken können. Die Verbindung ist also sozusagen eine Standleitung, die ich jederzeit benutzen kann, wenn ich will. Ich kann die Leitung stärken, indem ich sie viel nutze – wie einen Muskel.

 

Seit wann besteht sie?

Ich glaube, dass sie in dem Moment eingesetzt hat, in dem ich in mein jetziges Leben inkarniert bin; also als meine Seele wieder mal einen Körper bekommen / genommen hat. Auch wenn ich es als Kind nicht benennen konnte, im Nachhinein fallen mir Situationen ein, in denen ich damals schon ganz klar körperlich gespürt habe, wenn um mich herum emotionale Verwerfungen stattfanden, es mir emotional nicht gut ging.  Allerdings habe ich diese Signale lange, lange überhört und sogar versucht, zu verdrängen, weil mir niemand beigebracht hatte, dass es enorm wichtig ist, auf meinen Körper zu hören, ihn zu achten und mit ihm zu kommunizieren.

 

Und wie funktioniert sie?

Für mich ist es so: ich bin in irgendeiner Situation. (Gleich kommt ein Beispiel!) Zuerst fühlt sich irgendetwas „komisch“ an. Kennst Du sowas? Eine diffuse Regung, die gar nicht richtig zu fassen ist. Das ist eine Reaktion auf etwas, das außerhalb von mir passiert. Sie wird bei mir dann schnell körperlich, zu einem richtig physischen, greifbaren Gefühl.

gaensehaut
Foto: physicsgirl

Noch bevor ich benennen kann, wie ich mich emotional fühle, reagiert also mein Körper. Vielleicht bekomme ich Kopfschmerzen oder Verspannungen im Nacken oder ich fühle mich plötzlich müde oder spüre ein eher unbestimmtes Sich-in seiner-Haut-nicht-wohl-fühlen. Es kann auch ein Schauer sein, der über meinen Rücken läuft oder Gänsehaut auf den Armen.

Manchmal passiert das in Gegenwart bestimmter Menschen, manchmal in einer Umgebung, manchmal durch ein Thema, über das gesprochen wird. Jemand, der unehrlich ist, sich selbst oder anderen gegenüber, kann so eine Reaktion genauso auslösen wie ein aufziehender Sturm oder der abwertende, feindselige, ablehnende Umgang von Menschen miteinander.

Übrigens funktioniert diese Verbindung auch, wenn alles gut läuft! Wenn Freude, Liebe, Wertschätzung in der Luft sind, wenn Menschen liebevoll und zugewandt miteinander umgehen, wenn „die Luft rein“ ist, dann spiegelt sich das auch in meinem Körper und in meinen Gefühlen. Kennst Du das, wenn Du vor Freude hüpfst oder vor Glück lachst? Wenn Du Dich rundum wohl fühlst? Auch das sind physische und emotionale Reaktionen auf äußere Eindrücke.

 

Hier nun das Beispiel.

Diese Geschichte ist für mich so eine Art Initialzündung, denn sie beschreibt die Umstände, in denen ich das erste Mal bewusst wahrgenommen habe, dass ich nicht dem folge, was mein Alarmsystem (Gefühl-Körper-Intuition-Verbindung) mir versucht mitzuteilen. Und durch sie begann ich zu hinterfragen, wieso ich mir selber, den Ansagen meines Körpers, meiner Gefühle, meiner Intuition nicht vertraue und – ganz wichtig!!! – im Umgang mit ihnen – mit mir selber!!! – liebevoller und wertschätzender zu werden.

 

Vor langer, langer Zeit (wie im Märchen 🙂 ) war ich auf einer Feier. Ein Freund meines damaligen Mannes, ich nenne ihn hier mal Fritz, hatte Geburtstag. Fritz hatte eine Freundin, die schwanger von ihm war. Sie nenne ich Gabi. Gabi und Fritz kannten sich einen Weile, hatten ein Verhältnis, wenn sie sich ab und zu beruflich trafen, wohnten in unterschiedlichen Bundesländern, waren zusammen im Urlaub gewesen und nun wurden sie Eltern. Fritz war immer ein sehr korrekter Mensch gewesen. Also war klar, dass er mit Gabi zusammen bleiben würde, so als werdender Vater. Hochzeit war angedacht, zusammenziehen und so.

Nun hatte Fritz auch ein ehemaliges Verhältnis. Diese Frau nenne ich mal einfach mal Thekla (haha, ahnst du schon wer die Person ist, die mir Unwohlsein verursachte?). Thekla war auch auf der Geburtstagsfeier. Gabi gab sich große Mühe, in Fritz´ Haus eine gute Figur abzugeben. Sie bemühte sich sehr, die perfekte Gastgeberin zu sein. Sie verteilte Getränke, bereitete das Essen, räumte und kümmerte sich um die Gäste, und all das mit ihrem kleinen Babybauch.

Ich weiß noch, dass ich daran dachte, ihr ein bisschen Arbeit abzunehmen, damit sie sich mit den Gästen bekannt machen und zu Fritz gesellen konnte. Doch Gabi ließ das gar nicht zu.

Thekla wiederum ließ sich von Gabi regelrecht bedienen. Sie behandelte sie wie eine Dienstbotin – schließlich war sie selber einen Zeit lang ein und aus gegangen, in diesem Haus (dass sie in der Küche aktiv gewesen war, wage ich zu bezweifeln 😉 ). Ein Hund hätte an Theklas Stelle demonstrativ das Bein gehoben und gegen einen Schrank gepinkelt!

Es war beschämend mit anzusehen, wie die eine Frau die andere geringschätzte. Thekla machte Gabi immer wieder klar, durch Blicke, Worte und ihre Körperhaltung, dass diese eigentlich „in die Küche“ und nicht dazu gehörte. Mir läuft jetzt noch ein Schauer über den Rücken, während ich darüber schreibe. Das war so eine richtige Aschenputtel-Konstellation.

Es war nicht schön, das mitzuerleben. Damals war ich noch nicht soweit, zu verstehen, was in mir vor ging. Ich fühlte mich körperlich unwohl auf dem Fest und wäre am liebsten weggegangen. Aber ich war eine zurückhaltende, junge Frau, die sich im Freundeskreis ihres Mannes befand, hatte keine Worte für meine inneren Regungen und schon gar nicht die Traute, sich aus dem Kreis zu lösen.

Ungefähr eine Woche später trafen mein Mann und ich Thekla in der Stadt. Nach einem kurzen Gespräch drängte ich darauf, weiter zu gehen. Diese Frau war mir SO unangenehm!

Als ich uns losgeeist hatte, folgte ein Gespräch zwischen mir und meinem Mann. Du musst wissen, dass Thekla ihn, bevor er und ich uns kennenlernten, versucht hatte, ihn für sich zu gewinnen. Er hatte ihr, nach einem kurzen Techtelmechtel, einen Korb gegeben.

Das Gespräch ging ungefähr so:

Er: Was hast du denn gegen Thekla?

Ich: Ich mag sie einfach nicht.

Er: Du bist eifersüchtig auf sie.

Ich: Hä?

Er: Du magst sie nicht, weil du eifersüchtig auf sie bist.

Ich: Nein! Ich fand es scheußlich, wie sie neulich bei der Feier mit Gabi umgegangen ist. Hast du nicht bemerkt, wie abwertend sie Gabi behandelt hat?

Er: Ach Quatsch, du bist eifersüchtig auf sie.

So! Ich war eifersüchtig! Gut, dass ich das nun wusste! Damals habe ich mich und meine Reaktionen sofort in Frage gestellt. Ich hatte noch nicht gelernt, meiner Intuition zu vertrauen. Und schon gar nicht, für sie (das heißt für MICH!!!!) die Stimme zu erheben.

Ich habe mich damals gründlich hinterfragt und kam zu dem Schluss, dass ich wirklich nicht eifersüchtig war sondern, dass ich keine Zeit mit Menschen verbringen wollte, die abwertend mit andern umgingen. Wenn mein Mann Thekla treffen wollte, konnte er das gerne ohne mich tun.

 

warnung
Foto: Arec Socha

Was mir durch dieses Erlebnis in den Schoß fiel, war die Erkenntnis, dass ich ein eingebautes System hatte, dem ich trauen konnte. Meine Gefühl-Körper-Intuition-Verbindung hatte mir damals sagen wollen: „Achtung! Wenn du dich wohl fühlen möchtest, dann entferne dich von Menschen, die abwertend mit anderen umgehen!“.

 

Deswegen nenne ich die Gefühl-Körper-Intuition-Verbindung Alarmsystem!

Eigentlich ganz einfach, oder?

 

Der schwierige Teil war, mir einzugestehen, dass ich richtig lag, mit meinen physischen und emotionalen Gefühlen, mir selbst zu vertrauen, mich wichtig zu nehmen und für mich einzustehen.

Die Erfahrung, dass ich in mir drinnen dieses Alarmsystem hatte, das meldete, wenn „Gefahr“ droht, war toll und beängstigend zugleich. Denn das hieß auch, aufzubegehren gegen Dinge, die ich vorher geschluckt, ausgesessen, ertragen hatte. Und Du kannst Dir vielleicht vorstellen, dass so etwas erstmal auf Ablehnung und Unverständnis stößt.

 

Aber weißt Du was?

Der Weg von damals bis jetzt hat sich sowas von gelohnt! Auch wenn oder gerade weil er nicht immer einfach war! Mich immer besser kennenzulernen im Umgang mit diesem System, war großartig!

Und ich finde diese Verbindung nach wie vor genial! Sie hilft mir, mich wohl zu fühlen und glücklich zu sein! Wenn ich auf sie vertraue, wenn ich mir vertraue, unterstützt sie mich darin, positive Umstände besonders zu genießen und zehrende, schwierige, unangenehme Situationen, Umgebungen, Menschen sein zu lassen oder mit ihnen in einer Weise umzugehen, die mit mir im Einklang ist.

Wenn ich jetzt irgendwohin komme und es läuft mir ein Schauer über den Rücken, dann werde ich sehr aufmerksam, spüre in mich hinein und finde heraus, was die Ursache meines Schauderns ist. Ich habe die Chance, zu entscheiden, was ich als nächstes tun will. Und ich kann mich nicht „falsch“ entscheiden, weil ich die Wahl habe, im Kontakt mit meinem Alarmsystem das zu tun, was richtig für mich ist.

wegweiser
Foto: Gerd Altmann

Ist es eine Situation, die ich nicht verlassen kann, dann sorge ich gut für mich und bin auch danach noch aufmerksam, ob ich etwas brauche, um mich wieder rundum wohl zu fühlen. Wenn die Situation so ist, dass ich sie lassen kann, dann tue ich das und beglückwünsche mich dafür.

 

Ja, Daya, ich kann, will und möchte immer auf diese Verbindung hören! Inzwischen bin ich sehr konsequent und manchmal kompromisslos, wenn es darum geht, den Zeichen zu folgen, die mein Alarmsystem mir sendet. Es geht mir dadurch so viel besser als früher! Meine Gefühl-Körper-Intuition-Verbindung sorgt für mich, wenn ich auf sie vertraue. Meine Intuition ist meine weise, wunderbare, allgegenwärtige Wegweiserin! Wenn ich mal gerade nicht auf sie eingestellt bin, bedient sie sich meines Körpers, um uns wieder in Kontakt zu bringen. Dafür bin ich so dankbar!

 

Wie ist es bei Dir?

Wie gut kennst Du Dein Alarmsystem? Wie gut bist Du mit Deiner Intuition verbunden?

Erzähl mir in den Kommentaren gerne etwas darüber. Ich bin gespannt auf Deine Geschichte!!!

 

…von Herz zu Herz

 

friedvolles_herz

MAIKE-Blau-1

Beitragsbild: Thomas Breher

2 Comments

  1. Susan

    Liebe Maike, danke für diese Geschichte. 🙂 Ja, ich denke auch, dass unser Alarmsystem und die damit einhergehende Zurückgewinnung von Entscheidungshoheit ein echtes Geschenk ist. Ich kann je nach den Erfordernissen der Situation entweder bewusst auf ein freundlich funktionales „Augen zu und durch“ schalten und mich dabei trotzdem innerlich etwas entspannen oder ich entziehe mich einfach so bald wie möglich komplett der Situation. Man quält sich nicht mehr so lange damit rum, was jetzt wieder nicht stimmt, warum man sich gerade so komisch fühlt und rutscht nicht in diese defensive oder schwächliche Position. Ich hatte mal eine Kundin, die mir im ersten Telefonat schon merkwürdig vorkam, sie war so über-euphorisch und ich hatte gleich meine Bedenken, bin aber trotzdem mit ihr in den Auftrag gegangen. Von himmelhoch jauchzend ging es dann schnell ins zu Tode betrübt und zu Anschuldigungen etc. pp. Damals überlegte ich lange, was ich falsch gemacht hatte, und klar hatte ich etliche andere Alarmglöckchen auch überhört, aber ich habe auch mein Gefühl komplett ignoriert, denn da erinnere ich mich genau, dass sich gleich nach dem Gespräch meine Schultern verspannten, als ob da direkt eine schwere Last abgeladen worden ist.

    • Maike Grell

      Liebe Susan, ist es nicht besonders, wie wir uns immer mal wieder nicht zuhören?! Es braucht ja einige Übung und viel Klarheit, mich selber so gut zu kennen, so ehrlich zu mir zu sein, um unterscheiden zu können, ob mein Alarmsystem anspringt, weil ich in mir ein Thema mit dem Außen habe oder ob das Außen mir etwas bringt, was echt nicht mehr zu mir passt.
      Und vielleicht ist diese Unterscheidung auch gar nicht so wichtig … ? Wenn mein Anzeiger sagt: „Finger weg!“ dann sollte ich die Finger davon lassen, oder? ´ne heiße Herdplatte ist und bleibt ´ne heiße Herdplatte! Ich kann ja hinterher reflektieren, wieso mein Alarmsystem angesprungen ist und mich dadurch weiterentwickeln, finde ich 🙂

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